mit Berit Glanz, Benjamin Maack, Jacinta Nandi und Alex Spencer
Als Livestream aus dem ACUD-Studio in Berlin-Mitte, Beginn 20 Uhr
KOOKread beschäftigt sich am 18. Mai mit dem Thema Familie und Schreiben. Die Autorinnen Berit Glanz und Jacinta Nandi, der Autor Benjamin Maack und die Musikerin Alex Spencer lesen, performen und diskutieren darüber, unter welchen Bedingungen Künstler:innen mit Kindern – speziell in der Corona-Krise – ihrer Arbeit nachgehen können, und inwieweit sich gesellschaftliche Strukturen, Geschlechterrollen und nicht zuletzt Förderstrukturen ändern müssen, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Vereinbarkeit von künstlerischem Schaffen und Familie ermöglichen.
Familien und Alleinerziehende haben im Alltag einen schweren Stand, auch das hat die Corona-Pandemie verdeutlicht. Beruf und Familie zu vereinbaren, ist ein dauernder Spagat. Aufgezwungene Work-Life-Blending-Konzepte, von denen auch künstlerische Existenzen oft geprägt sind, führen zu Überforderungen und gesundheitlichen Belastungen. Schließen zudem Schulen und Kitas, ist es mit der künstlerischen Arbeit schnell vorbei. Prekär lebende Künstler:innen können sich immer seltener Kinder „leisten“ und stoßen auf strukturelle Benachteiligungen. Die sind einerseits symptomatisch für den mangelnden Stellenwert von Kunst und Kultur als produktiver Bestandteil der Arbeitswelt, andererseits für ein fehlendes Gespür für Belange und Bedürfnisse von Kunst schaffenden Eltern seitens des Kulturbetriebs.
Die Autorin Berit Glanz debütierte 2019 mit ihrem Roman „Pixeltänzer“ (Schöffling). 2020 erschien ihr Lyrikband „Partikel“ (Reinecke & Voß). Für Berit Glanz ist Mutterschaft etwas, an dem sie sich ständig abarbeiten muss, ein Thema, mit dem sich Autorinnen aber erst seit einigen Jahren literarisch befassen.
2020 erschien „Die schlechteste Hausfrau der Welt“ (Edition Nautilus) von Jacinta Nandi als Erfahrungsbericht und Manifest. Sie fordert mehr Unterstützung für Alleinerziehende und beklagt, dass Hausarbeit und Kindererziehung immer noch Frauensache sei und Frauen für diese Arbeit keine Anerkennung erhalten.
Der Hamburger Autor Benjamin Maack schreibt in seinem Roman „Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“ (Suhrkamp, 2020) über Selbstzweifel und Überforderung im Familienalltag, wie es ist, unter Depressionen zu leiden und dabei familiärer Enge ausgesetzt zu sein.
Seit 2000 lebt die britische Musikerin, Songwriterin und Mutter von vier Kindern Alex Spencer in Berlin. Ihre Songs sind eindringliche und inwendig leuchtende Miniaturen, zumeist akustisch vorgetragen, sphärisch und hymnisch, mit feinsten Lyrics. Zuletzt erschien ihre EP „Supermoon“.
KOOKread – Texte, Sounds, Diskurse: Eine Veranstaltungsreihe des unabhängigen Künstler*innen-Netzwerks KOOK e. V.
Projektleitung: Eric Schumacher.
Kuratierung: Jutta Büchter, Josepha Conrad, Alexander Gumz und Eric Schumacher.
Moderation: Florian Werner.
Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Präsentiert von taz.
Pressekontakt: Jutta Büchter, buechter@kookverein.de
Foto: Alex Spencer (© Rowena Bazlinton)