KOOKread 2022: Erzählen, was auf uns zukam – Sounds und Texte aus zwei Jahren Corona
Die Lesereihe KOOKread richtet im dritten Jahr der Corona-Pandemie den Blick nach vorne und zugleich zurück – und startet eine Inventur dessen, was in den letzten beiden Jahren geschrieben und gesungen wurde. Zum Auftakt der neuen Reihe „Erzählen, was auf uns zukam – Sounds und Texte aus zwei Jahren Corona“ sind die Autor:innen Heike Geißler und Max Czollek sowie der Musiker Vincenz Kokot aka My Sister Grenadine am 9. Mai zu Gast bei KOOKread in der Lettrétage. Sie lesen und performen neue Werke und sprechen mit Moderatorin Chris Möller darüber, welche Rolle soziale Fragen und gesellschaftspolitische Diskurse in ihrer künstlerischen Arbeit spielen, und welche Kraft die Kunst hat, um an gesellschaftlichen Veränderungen und Umbrüchen mitzuwirken.
In den letzten Jahren ist zunehmend Kunst in den Fokus gerückt, die sich explizit mit sozialen Fragen und diskriminierenden Gesellschaftsstrukturen beschäftigt. Ihr geht es um Identitäten, um die Wahrnehmung marginalisierter Gruppen, um die Sichtbarkeit von Künstler:innen – um Geschichten und Perspektiven jenseits des bürgerlichen Kulturbetriebs. Wie können diese drängenden Themen und Diskurse in Zeiten globaler Krisen und Verunsicherungen, wie Corona-Pandemie, Klimawandel und Krieg, im Bewusstsein der Öffentlichkeit präsent bleiben, ohne gegeneinander ausgespielt zu werden? Wie lassen sich solche existentiellen politischen Themen ästhetisch fassen?
Heike Geißler ist Autorin und arbeitet gerne an kollaborativen Projekten. In diesem Frühjahr erschien ihr dritter Roman „Die Woche“ (Suhrkamp), in dem Formen solidarischen Sprechens und Handelns als Gegenwartsanalyse verhandelt werden, und der auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse stand. Zuvor veröffentlichte Geißler u.a. den Reportage-Roman „Saisonarbeit“ (Spector Books, 2014), der einen verstörenden Blick hinter die Kulissen eines Amazon-Versandlagers wirft.
Max Czollek ist Lyriker, Publizist, Herausgeber, Übersetzer und Kurator. Neben seiner Lyrik, die im Verlagshaus Berlin erscheint, ist er vor allem durch seine essayistischen Denkanstöße zu Debatten um eine plurale Gesellschaft, Demokratiefähigkeit, Integration und Zugehörigkeit bekannt geworden. Zuletzt erschien der Ausstellungsband „Rache. Geschichte und Fantasie“ (Hanser).
Vincenz Kokot ist Musiker und Autor. Er gründete verschiedene Musikprojekte und ist Teil des Duos my sister grenadine. 2015 veröffentlichte er den Gedichtband „löschpapier“ (Secession Verlag).
Mit my sister grenadine spielt Kokot minimalen Folk mit Liebe zum Detail. Die Songs erzählen von schüchternen Vulkanen und heimatlosen Städten, von Neugier und Solidarität, von gekämmten Zähnen und kollidierenden Landschaften.
Chris Möller arbeitet an neuen Formen der Literaturvermittlung, u. a. mit der von ihr mitgegründeten Veranstaltungsreihe „Kabeljau & Dorsch“, der Zeitschrift für Gegenwartskultur „Die Epilog“ und dem digitalen Magazin „­“.
Moderation: Chris Möller (Veranstalterin und Literaturvermittlerin)
Ort: Lettrétage (im ACUD-Studio), Veteranenstr. 21, 10119 Berlin
Eintritt: 7 €/ 5 €
sowie Livestream: www.facebook.com/kook.verein
KOOKread – Texte, Sounds, Diskurse ist eine Veranstaltungsreihe des unabhängigen Künstler:innen-Netzwerks KOOK e.V.
Projektleitung: Eric Schumacher
Kuratierung: Jutta Büchter, Josepha Conrad, Alexander Gumz, Eric Schumacher
In Kooperation mit der Lettrétage. Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Präsentiert von taz.
Pressekontakt: Jutta Büchter, buechter@kookverein.de
KOOK im Netz: kookverein.de | facebook.com/kook.verein
Fotos: Max Czollek (© Konstantin Boerner), Heike Geißler (© Heike Steinweg), Vincenz Kokot (© Uta Neumann)