mit Özlem Özgül Dündar (Autorin), Sandra Gugić (Autorin), Volker Weiß (Historiker und Publizist) und Bernadette la Hengst (Musikerin)
In Deutschland, aber auch europa- und weltweit, sind rechtes Denken und fremdenfeindliche Politik auf dem Vormarsch. Hate Speech, Hetze und Verschwörungstheorien vergiften das gesellschaftliche Miteinander. KOOKread lädt am 17. September mit Özlem Özgül Dündar, Sandra Gugić und Bernadette la Hengst Künstlerinnen ein, die sich in ihrer Kunst und in widerständigen Aktionen aktiv gegen Rechts engagieren. Sie treffen auf den Historiker Volker Weiß, einen der profiliertesten Kenner der neurechten Szenen in Deutschland und Europa.
Mit ihnen wollen wir versuchen, ein Zwischenfazit zu ziehen: Was haben die eigene Arbeit, das Engagement gegen Rechts bewirkt? Welche Strategien, Allianzen, Netzwerke haben sich gebildet, was hat sich verändert im Alltag und in der Politik? Und wir wollen wissen, wie sich der wachsende Rechtsruck auf die eigene Produktion auswirkt. Geht politische Kunst heute wieder, ist sie sogar dringend notwendig? Was genau wollen die Rechten mit Kultur und Bildung anstellen, und was haben wir ihnen eigentlich entgegenzusetzen?
Autorin Sandra Gugić ist Gründungsmitglied des künstlerischen Netzwerks gegen Rechts „Nazis und Goldmund“ und hat 2018 in Berlin die Literaturkonferenz ÄNGST IS NOW A WELTANSCHAUUNG mit ausgerichtet. In ihrem Lyrikdebüt „protokolle der gegenwart“ (Verlagshaus Berlin, 2019) deckt sie verborgene Machtstrukturen in Sprache und Diskursen auf. Özlem Özgül Dündar ist Teil des „Ministerium für Mitgefühl – Literatur als Schule der Empathie“. Als Mitherausgeberin der Anthologie „FLEXEN. Flaneusen* schreiben Städte“ (Verbrecher Verlag, 2019) präsentiert sie Perspektiven weiblichen Flanierens durch urbane Räume. Sängerin Bernadette la Hengstengagiert sich im Verein „Die Vielen“, der gegen rechtspopulistische Übergriffe auf die Kunstfreiheit mobilisiert, und für den sie den Kampagnensong „Wir sind die Vielen“ aufgenommen hat. Auf ihrem gleichnamigen Album findet sich ein lustvoll-subversiver Spagat zwischen Persönlichem und Politischem. Der Historiker und Publizist Volker Weiß porträtiert in „Die autoritäre Revolte“ (Klett-Cotta, 2017) die wichtigsten Akteure der rechten Bewegungen mitsamt ihren Strategien, Methoden und geschichtlichen Zusammenhängen. Weiß berichtet, wie ein rechter Kulturbegriff aussieht und wie etwa die AfD versucht, von rechts außen auf Kunst, Kultur und Bildung einzuwirken.
Beginn: 20.00 Uhr
Ort: ACUD-Studio| Veteranenstraße 21 | 10119 Berlin www.acud.de
Die Veranstaltung auf Facebook
Eintritt: 7 € / 5 € (ermäßigt)
KOOKread – Texte, Sounds, Diskurse ist eine Veranstaltungsreihe des unabhängigen Künstler*innen-Netzwerks KOOK e.V.
Künstlerische Leitung des Abends: Alexander Gumz
Projektleitung: Alexander Gumz, Eric Schumacher
Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Präsentiert von taz.
Pressekontakt:Jutta Büchter, buechter@kookverein.de
Foto: Bernadette la Hengst (© Jasper Kettner)