KOOKread, 06.09.2022: Romane – Große Form zu großen Krisen?

KOOKread im September 2022: Romane. Mit Daniela Dröscher, Juan S. Guse und Jana Sotzko (Point no Point)

Die Veranstaltungsreihe „KOOKread – Erzählen, was auf uns zukam. Sounds und Texte aus zwei Jahren Corona“ widmet sich am 6. September in der Lettrétage der großen literarischen Form – dem Roman. Die Autor:innen Juan S. Guse und Daniela Dröscher und die Musikerin Jana Sotzko aka Point no Point sprechen mit Literaturkritikerin Anne-Dore Krohn darüber, welche Möglichkeiten des Erzählens der Gegenwart und Zukunft der Roman bietet – und welche literarische Perspektiven in Songs stecken. Grade auch angesichts globaler Krisen und gesellschaftlicher Debatten. 

Der Roman ist die meistgelesene literarische Gattung und macht weit über 50 % der belletristischen Buchproduktion in Deutschland aus. Was macht den Roman als Gattung für Autor*innen und Leser*innen so attraktiv? Welche Möglichkeiten des Erzählens bietet er – und wo liegen seine Grenzen? Wie zeitgemäß ist diese breit angelegte, und damit auch langsame Form angesichts globaler Krisen wie der Corona-Pandemie, aufgeheizter gesellschaftlicher Diskurse und Online-Debatten mit kurzer Halbwertszeit? Was können uns Romane über die Gegenwart erzählen und für die Zukunft aufzeigen? Und wie erzählen Pop-Songs von der Gegenwart? 

Juan S. Guse debütierte 2015 mit seinem Roman „Lärm und Wälder“ (S. Fischer). 2019 folgte der groß angelegte  Roman „Miami Punk“ (S. Fischer), in dem ein dystopisches Setting mit der virtuellen Welt von Computerspielen verknüpft wird, und Miami nicht länger am Meer liegt, sondern von Wüste umgeben ist. Juan S. Guse wurde mehrfach für seine Texte ausgezeichnet, 2022 gewann er den KELAG-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Preis.

Daniela Dröscher lebt in Berlin und schreibt Prosa, Essays sowie Theatertexte. Ihr Romandebüt „Die Lichter des George Psalmanazar“ erschien 2009 im Berlin Verlag, es folgten der Erzählband „Gloria“ und der Roman „Pola“ sowie das Memoir „Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft“ bei Hoffmann & Campe. Mit ihrem autofiktionalen Roman „Lügen über meine Mutter“ (Kiepenheuer & Witsch, 2022) steht sie gegenwärtig auf der Longlist des Deutschen Buchpreis.

Point No Point ist das Soloprojekt der Berliner Musikerin Jana Sotzko. Nach ihrem Debütalbum „Drift“ (2019) findet sie auf dem aktuellen Album „Bad Vibes In Mushroom Forest“ (Späti Palace/Katuktu Collective, 2022) zu einer Neugier und Freude am Phantastischen, die sie übersetzt in jazzbeeinflusste, krautige Popsongs als eine Form verwirrter Energie. Sotzko führt uns dabei durch Wälder, ins Mikroskopische und auf das Deck eines Forschungsschiffs.

Moderiert wird die Veranstaltung von Anne-Dore Krohn, Literaturredakteurin beim Kulturradio des rbb. 

Ort: Lettrétage (im ACUD-Studio), Veteranenstr. 21, 10119 Berlin

Eintritt: 7 €/ 5 € sowie Livestream: www.facebook.com/kook.verein

Zur Anmeldung und zum Ticketing geht es hier.

KOOKread – Texte, Sounds, Diskurse ist eine Veranstaltungsreihe des unabhängigen Künstler:innen-Netzwerks KOOK e.V.  

Projektleitung: Eric Schumacher

Kuratierung: Jutta Büchter, Josepha Conrad, Alexander Gumz, Eric Schumacher

In Kooperation mit der Lettrétage. Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Präsentiert von taz. 

Pressekontakt: Jutta Büchter, buechter@kookverein.de

Foto Jana Sotzko (Copyright Tanno Pippi)