KOOKread im Dezember 2021: Texte zur Arbeit mit Elisa Aseva, Julia Friedrichs, Thorsten Nagelschmidt und Stefanie Schrank
Zum Jahresende widmet sich KOOKread am 14. Dezember im ACUD der prekären Arbeitswelt. Die Autor*innen Elisa Aseva, Julia Friedrichs, Thorsten Nagelschmidt und die Musikerin Stefanie Schrank lesen, performen und sprechen mit Kulturjournalistin Julia Schell über unsichere und schlecht bezahlte Arbeit, und darüber, wie Literatur und Musik diese Arbeitswelt darstellen und widerspiegeln können.
Corona hat neben vielem anderen auch die Koordinaten der Arbeitswelt durcheinandergewirbelt. Prekär bezahlte Jobs im Dienstleistungs- und Care-Sektor, ob als Paketzusteller*in, Radkurier*in oder Kassier*in, wurden in der Öffentlichkeit teilweise einer Neubewertung unterzogen. Gleiches gilt für körperlich und psychisch anstrengende Arbeit in der Kranken- und Altenpflege. Viele dieser Jobs gelten seit Corona als systemrelevant. Aber was heißt das konkret? Und hat sich tatsächlich etwas an den Arbeitsbedingungen verbessert? Wie reflektieren Literatur und Popmusik die Arbeitswelt, ihre wachsende Prekarisierung und die Auslagerungen in atypische Arbeitsverhältnisse? Warum wird Arbeit vergleichsweise selten zum künstlerischen Thema? Wir suchen an diesem Abend nach dem sozialkritischen Blick.
Elisa Aseva schreibt Kurztexte: prägnant, persönlich und gesellschaftskritisch. Leidenschaft in Zeiten des Jobcentergewitters und Poesie im Handgemenge der Großstadt. 2021 erschien mit dem Debütband „Über Stunden“ (Weissbooks) ein Best-of ihrer Facebook- und Twitter-Posts.
Die Autorin und Filmemacherin Julia Friedrichs porträtiert in ihrem neuesten Sachbuch „Working Class“ (Berlin Verlag, 2021) Menschen in Lohndumpingjobs mit geringen Perspektiven, wenig Anerkennung und Sichtbarkeit. Friedrichs diagnostiziert eine gespaltene Gesellschaft und wachsende soziale Ungerechtigkeit.
Der Autor und Sänger der Band Muff Potter, Thorsten Nagelschmidt, veröffentlichte 2021 mit „Arbeit“ (Fischer Verlag) einen Roman von denen, die den Laden des Berliner Nachtlebens mit seinen Ekstasen und Abgründen am Laufen halten: Sanitäter, Polizistinnen, Türsteher, Kiosk-Betreiberinnen, Flaschensammler, Dealer und all die anderen.
Die Songwriterin und Bassistin der Band Locas in Love, Stefanie Schrank, veröffentlichte 2019 ihr Debütalbum „Unter der Haut eine überhitzte Fabrik“ (staatsakt). Neo-Kraut-Pop mit Analog-Synthies über Neoliberalismus, Patriachat, Depression und das Geheimnis der Maschinen – eine assoziative, surreale und elegische Bestandsaufnahme unserer Gesellschaft.
14.12.2021 // 20.00 Uhr
Moderation: Julia Schell (Kulturjournalistin)
Ort: ACUD Studio, Veteranenstraße 21, 10119 Berlin
Eintritt: frei
Am Einlass ist der Nachweis einer vollständigen Corona-Schutzimpfung oder einer Genesung notwendig (2G).
Livestream auf www.acudmachneu.de
KOOKread – Texte, Sounds, Diskurse ist eine Veranstaltungsreihe des unabhängigen Künstler*innen-Netzwerks KOOK e.V.
Projektleitung: Eric Schumacher
Kuratierung: Jutta Büchter, Josepha Conrad, Alexander Gumz, Eric Schumacher
Foto: Stefanie Schrank (© Gabriele Summen)