KOOK-Festival – Das lässt sich sehen (08.10.2024, 19:30 Uhr im Spor Klübü)

Mit Victoria Hohmann, Titus Meyer, Simone Scharbert und Carsten Schneider in Lesung, Performance & Gespräch. 

Den Kurator*innen Kathrin Bach und Erec Schumacher geben sie Einblicke in ihre Arbeiten und künstlerischen Praxen. 

Visuelle Poesie ist hybrid, divers und dynamisch und gehört zu den spannendsten und vielfältigsten Ausdrucksformen gegenwärtiger Literatur. Visuelle Poesie verlässt die reine Textebene und agiert grafisch, zeichnerisch, typografisch, fotografisch, reduziert, nicht-linear, experimentell, subversiv, radikal, skeptisch, spielerisch, gesellschaftspolitisch, verrätselt, narrativ. Visuelle Poesie macht Verflechtungen sichtbar und manifestiert kollektives künstlerisches Arbeiten. Sie dekonstruiert, setzt neu zusammen, zoomt heran und heraus, lässt alles zu Material werden, collagiert, recycelt und kompostiert. 

Das Festival „Das lässt sich sehen – zeitgenössische Positionen der Visuellen Poesie“ holt die Visuelle Poesie, die schwerpunktmäßig im Internet stattfindet, in ihrer ganzen Vielfalt in den analogen Raum. In einer Gruppenausstellung und drei Veranstaltungen mit Lesungen, Performances und Gesprächen beschäftigen sich die Künstler:innen mit unterschiedlichen Ansätzen, Arbeitsweisen und künstlerischen Verfahren, mit Kollektiven und Netzwerken – und deren poetischen Potentialen.

Victoria Hohmann ist Autorin, multimedia Poetin, Textkünstlerin, Verlegerin, Podcasterin. Sie studierte darstellende Kunst, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften, Archäologie. Seit 2017 Veröffentlichung von Texten. Von 2017 bis 2023 Inhaberin des VHV-Verlags für Literatur & Kultur, 2024 Gründung des Labels Offbeat-Publishing. Zuletzt erschienen: „Potenz.“, Langgedicht, Offbeat, 2024; „fichtensterben“, Langgedicht, Offbeat, 2024. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin. 

Titus Meyer, *1986 in Berlin. Lebt als Autor ebendort. Zuletzt erschienen seine Lyrikbände Äonen o. Ä. (2023) und Ghostland (2024) bei etcetera press berlin, 2024. Er beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit Anagrammen, Palindromen und zahlreichen anderen, mitunter selbst entwickelten, buchstabenzentrierten Verfahren. Er ist bisweilen auch als Komponist experimenteller Musik tätig und veröffentlicht neue Texte regelmäßig auf Instagram und Facebook. 2017 erhielt er ein Arbeitsstipendium des Landes Berlin.

Simone Scharbert, *1974, hat Politikwissenschaft, Philosophie und Literatur studiert, anschließend in Politikwissenschaft promoviert; lebt und arbeitet als freie Autorin und Dozentin in Erftstadt. Seit 2022 verantwortet sie zudem die kulturell-kreative Bildung an der VHS Erftstadt. Ihr Schreiben fokussiert gesellschaftliche Randgebiete, insbesondere aus frauengeschichtlicher Perspektive. Für ihre Arbeiten wurde sie u.a. mit einem der Lyrikpreise Feldkirch ausgezeichnet, mit einem Arbeitsstipendium des Landes NRW sowie einem Jahresstipendium der Kunststiftung NRW. Im Rahmen von „A Postcard A Day“ sind in den Jahren 2020/21 mehr als 300 Postkarten-Collagen entstanden, die fast alle verschickt wurden; seit 2020 sorgt zudem die sogenannte „Freitagskarte“ mit Collagenkollegin Christine Zureich für wöchentlich-wunderbare Text-Bild-Verbundenheit.

Carsten Schneider, *1971, aufgewachsen im Herzen Schleswig-Holsteins, in Rendsburg bei Tageszeitung und Küchenradio. Ab 1991 Student der Angewandten Kulturwissenschaft an der Universität zu Hildesheim, Abschluß mit Diplom. Seitdem tätig als bildender Künstler, Autor und Audiokünstler. In seinen Text- und Audiocollagen dekonstruiert er vor allem Sprachmaterial aus Tageszeitungen und dem Deutschlandfunk. 

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Ausstellung: 27. September – 17. Oktober 2024 (DI – DO: 16 – 19 Uhr, SA: 15 – 19 Uhr)
Arbeiten von Kathrin Bach, Anke Becker, Mara Genschel, Victoria Hohmann, Elena Kaufmann, Titus Meyer, Mario Osterland, Johann Reißer/ Ursula Seeger, Simone Scharbert, Carsten Schneider, Erec Schumacher und Andreas Töpfer

Ort: Projektraum Spor Klübü, Freienwalder Str. 31, 13359 Berlin-Wedding

Eintritt frei

Projektleitung: Erec Schumacher
Kuratierung: Kathrin Bach & Erec Schumacher

Ein Projekt des unabhängigen Künstler:innen-Netzwerks KOOK e.V.  
In Kooperation mit dem Projektraum Spor Klübü. Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. 

Pressekontakt: Jutta Büchter, buechter@kookverein.de

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