12.11.2020, KOOKread: Being with the Living —
neue Protestformen gesellschaftlicher Transformation

KOOKread mit Sarah Farina, Athena Farrokhzad, Kübra Gümüsay und Eva von Redecker.

VERSCHOBEN VOM 20.10.2020 AUF DEN 12.11.2020, 19 Uhr

AUFGRUND DER AKTUELLEN CORONA-AUFLAGEN GIBT ES DIE VERANSTALTUNG LEIDER NUR ALS LIVE-STREAM AUF YOUTUBE. DIE PUBLIKUMSVERANSTALTUNG MÜSSEN WIR AUFGRUND DES AKTUELLEN PANDEMIEGESCHEHENS LEIDER ABSAGEN.

HIER GEHT ES ZUM LIVE-STREAM, 12.11.2020, BEGINN AB 19.00 UHR.

Leben wir am Beginn einer neuen politischen Ära? Weltweit organisieren sich aufsehenerregende Protestbewegungen wie Black Lives Matter, #Metoo, Fridays for Future oder Extinction Rebellion, gehen auf die Straße, vernetzen sich digital, in Bezugsgruppen und im Alltag. Sie fordern die Beseitigung von strukturellen Diskriminierungen, soziale Gerechtigkeit, die Beteiligung durch Bürgerräte sowie eine radikale und umfassende Klimapolitik. Ausgehend von intersektional-feministischen, antirassistischen, postmigratischen und postkolonialistischen Ansätzen streben sie nach einem grundsätzlichen Paradigmenwechsel in unseren Gesellschaften, nach sozialen Praktiken für mehr Solidarität, Nachhaltigkeit und Kooperation, deutlich weniger Kapitalismus. Unter den Bedingungen der globalen Pandemie werden diese Kämpfe noch dringlicher, allgegenwärtig. Mit Sarah Farina, Athena Farrokhzad, Kübra Gümüsay und Eva von Redecker möchte KOOKread über aktuelle Protestformen ins Gespräch kommen, und der Frage nachgehen, wie Sprache, Literatur, und Kunst widerständige Diskurse aufgreifen können. Welche Narrative und Ermöglichungsräume können sie um künstlerische Ausdrucks- und Interventionspotentiale bereichern? Welche zukünftigen Seinsweisen schreiben sie konkret schon heute herbei? Und inwieweit denken sie das Utopische, das Revolutionäre.

In ihrem jüngst erschienenen Buch „Revolution für das Leben“ (Fischer, 2020) untersucht die Philosophin Eva von Redecker, wie der Kapitalismus die Grundlagen des Lebens und das Leben selbst zerstört, wie wir ein neues Gemeinwesen aufbauen könnten, das auf solidarisch geteilten, sorgsam gehegten Lebensgrundlagen beruht. 

Die Journalistin und feministische Netz-Aktivisten Kübra Gümüşay widmet sich in ihrem Buch „Sprache und Sein“ (Hanser Berlin, 2020) der Suche nach einer veränderten gesellschaftlichen Kommunikation und Sprache, in der Menschen nicht auf Vorurteile und Kategorien reduziert werden, sondern in ihrem Facettenreichtum existieren können. 

Die schwedische Autorin und Literaturkritikerin Athena Farrokhzad findet in ihrem Gedichtband „Bleiweiß“ (kookbooks, 2019) eindringliche Töne für die eigenen inter- und transkulturellen Erfahrungsräume, für Anpassungszwänge in der Fremde, deren Be-Sprechen als notwendige Überlebensform. 

Sarah Farina ist eine internationale DJ, Produzentin, Aktivistin und Promoterin. Ihre Sets und ihre Musik sind inklusiv und ein Genre-ablehnender Stil, den sie Rainbow Bass nennt. Im Projekt Transmission engagiert sie sich für das Hör- und Sichtbarmachen der politischen Relevanz und Geschichte der Club-Kultur. 

Kuratierung und Moderation: Rike Scheffler

Die Veranstaltung findet im ACUD Studio (Veteranenstr. 21, 10119 Berlin-Mitte, www.acud.de) statt und wird live gestreamt.

Eintritt: 7 € / 5 €

Die Veranstaltung auf Facebook.

KOOKread – Texte, Sounds, Diskurse: Eine Veranstaltungsreihe des unabhängigen Künstler*innennetzwerks KOOK e.V. 

Projektleitung: Alexander Gumz, Eric Schumacher.

Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Präsentiert von fixpoetry und taz.

Pressekontakt: Jutta Büchter, buechter@kookverein.de

Fotos: Eva von Redecker, Kübra Gümüşay (© Paula Winkler), Athena Farrokhzad (© Khashayar Naderehvandi) Sarah Farina (© Hyku D)